Zum Verlauf einer Aufstellung
Bei Systemstörungen oder bei besonders kritischen Zielen bzw. Vorhaben tritt in der Regel eine konkrete Fragestellung eines Systemmitglieds in den Vordergrund. Diese löst eine Aufstellung aus, die einem Aufsteller übertragen wird. Der Aufstellungsleiter klärt mit dem Klienten die Fragestellung und wählt die besonders relevant erscheinenden Ausgangselemente aus. Elemente des Systems können Personen, Personengruppen, Organisationseinheiten, Familien, Staaten, Kulturen, wie Bräuche und wichtig erscheinende Einflussfaktoren sein. Der Klient bzw. die Klientin wählt die Stellvertreter, welche die ausgewählten Elemente repräsentieren, aus und stellt sie im Raum entsprechend der von ihm /ihr wahrgenommenen Beziehungen auf.
Die Aufstellung arbeitet mit “stellvertretender Wahrnehmung”. Dazu gehören das innerseelische Erleben, Gefühle, Wahrnehmungen oder konkrete Körperempfindungen. Die Stellvertreter haben Teil an den “wissenden Feldern” des Systems im Sinne eines kollektiven Gedächtnisses und machen diese durch den Ausdruck ihrer Empfindungen und den Beschreibungen ihrer Wahrnehmungen für alle zugänglich. Dabei können die Stellvertreter auch über viele Generationen zurückliegende Ereignisse, die mit dem Schicksal einer Person, einer Organisation, eines Netzwerks oder (Volks-)Gruppe verbunden sind, deutlich werden.
Die Aussagen der Stellvertreter über Dynamiken des realen Systems bringen für den Fragesteller bzw. Entscheider meist aufschlussreiche Informationen, die eine neue, nicht selten überraschende Perspektive darstellen. Diese wahrzunehmen, ermöglicht oft erstaunliche Lösungsschritte. Außerdem arbeitet die Systemaufstellung mit einer sinnvollen Auswahl an Elementen. Dies reduziert die Komplexität des Systems und erleichtern eine klare Handlungsorientierung.